12.05.2025

Immobilienpreise steigen wieder deutlich: Größtes Preiswachstum seit Mitte 2022

Nach Monaten der Zurückhaltung ziehen die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland im ersten Quartal dieses Jahres wieder spürbar an. Auch im Jahresvergleich zeigt sich ein deutlicher Anstieg: Die aktuellen Zahlen markieren das größte Preiswachstum seit Mitte 2022. Trotz weiterhin unsicherer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen nimmt der Markt für Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser sowie Mehrfamilienhäuser an Fahrt auf.

Im ersten Quartal 2025 sind die Preise für Eigentumswohnungen, Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser in Deutschland erneut gestiegen. Das zeigt das aktuelle Update des German Real Estate Index (GREIX), ein Gemeinschaftsprojekt der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte sowie von ECONtribute und dem Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel). Die Auswertung basiert auf amtlich beglaubigten Verkaufspreisen und analysiert 21 Städte und Regionen.

Eigentumswohnungen verteuerten sich im Vergleich zum Vorquartal um 1,0 Prozent, Mehrfamilienhäuser sogar um 1,1 Prozent. Einfamilienhäuser blieben preislich stabil (+0,1 Prozent). Im Jahresvergleich fällt der Anstieg noch deutlicher aus: Eigentumswohnungen wurden 3,2 Prozent, Einfamilienhäuser 4,7 Prozent und Mehrfamilienhäuser 8,7 Prozent teurer. Damit markieren die aktuellen Zahlen im Jahresvergleich das größte Preiswachstum seit Mitte 2022. Gleichzeitig legte die Zahl der Transaktionen um fast ein Drittel zu.

Besonders kräftig fielen die Preiszuwächse in Großstädten wie Köln (+3,4 Prozent), Stuttgart (+2,1 Prozent) und Berlin (+1,7 Prozent) aus. Auch kleinere Städte wie Karlsruhe (+3,8 Prozent) und Duisburg (+3,2 Prozent) verzeichneten starke Anstiege. Die Preise nähern sich damit wieder den Höchstständen aus der Boomphase – in Leipzig und Köln etwa liegen sie bereits rund 9 Prozent bzw. 8 Prozent über den jeweiligen Tiefpunkten. Für Hamburg und München stehen für das erste Quartal 2025 noch keine Transaktionsdaten zur Verfügung.

„Das Abwarten hat ein Ende“, sagt Jonas Zdrzalek, Immobilienmarktexperte am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel). „Wer kaufen will, hat sich offenbar mit den neuen Gegebenheiten arrangiert – und spekuliert darauf, dass der Immobilienmarkt vorerst seinen Tiefpunkt erreicht hat.“

Ob sich dieser Aufschwung fortsetzt, bleibt vom wirtschaftlichen und geldpolitischen Umfeld abhängig. „Aber für Käufer kann sich die aktuelle Marktsituation nach einer günstigen Gelegenheit für einen Einstieg anfühlen,“ erläutert Jonas Zdrzalek.

Bildnachweis: iStock Getty


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