Wie lässt sich die Transformation bestehender Immobilien zukunftsfähig gestalten? Dieser Frage widmete sich der 13. Stuttgarter Immobilientag am 24. Juni 2025 im IHK-Haus der IHK Region Stuttgart. Rund 200 Fachleute der Immobilienbranche kamen unter dem Titel „Transformation von Immobilien: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ zusammen, um über Herausforderungen, strukturelle Hürden und konkrete Lösungsansätze bei der Umnutzung von Bestandsgebäuden zu diskutieren.
Für Axel Ramsperger, Vorstandsvorsitzender des IWS Immobilienwirtschaft Stuttgart e.V. und Moderator der Veranstaltung, ist die Umgestaltung bestehender Gebäude von zentraler Bedeutung: „Die Zukunft unserer Städte entscheidet sich im Bestand – und damit auch die Zukunftsfähigkeit der Immobilienbranche insgesamt. Dafür braucht es zu den vielen Ideen und mutigen Projekten auch verlässliche Rahmenbedingungen.“
„Die Transformation von Immobilien ist ein Thema, das angesichts sich wandelnder Anforderungen in Arbeit, Wohnen, Mobilität und Handel aktueller kaum sein könnte. Im Austausch mit unseren Partnern und den Teilnehmenden des Immobilientags suchen wir Lösungen und Möglichkeiten, diese Herausforderungen zu bewältigen und den Immobilienmarkt am Standort Stuttgart und für die Region attraktiv zu gestalten“, sagt Jürgen Leinwand, Leiter der Stabsstelle #NetzwerkStadtStuttgart bei der IHK Region Stuttgart.
Den volkswirtschaftlichen Kontext am Immobilientag steuerte Dr. Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ BANK AG, mit einem Fachvortrag bei. Er ordnete die aktuellen Entwicklungen auf dem Kapitalmarkt und ihre Auswirkungen auf Immobilieninvestitionen ein. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland sichern zu können, müsse nach seiner Einschätzung der Bürokratieabbau endlich konkret werden: „So lange Bürokraten darüber nachdenken, wie man Bürokratie abbaut, kommen wir nicht weiter.“
Raffael Sänger, Amtsleiter des Stuttgarter Liegenschaftsamts, gewährte Einblicke in die Verwaltungsrealität von Liegenschaften der Landeshauptstadt und benannte aktuelle Herausforderungen wie den Investitionsstau, spekulationsgetriebene Grundstückspreise und missglücktes Planungsrecht aber auch fehlendes Personal und verschleppte Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung. Sandra Zengerling, Geschäftsführerin der LBBW Corporate Real Estate Management, zeigte auf, wie überholte gesetzliche Regelungen den Weg zur CO₂-Neutralität blockieren können.
Weitere Impulse aus der Praxis lieferten Florian Hermle (Balluff GmbH) sowie Dr. Dominic de Vries (BEOS AG). In zwei Diskussionsrunden – unter anderem mit Martin Merkel von der DZ HYP AG – vertieften Expertinnen und Experten zentrale Fragen rund um ESG-Konformität, städtebauliche Auswirkungen und wirtschaftliche Machbarkeit. Beim anschließenden Ausklang der Veranstaltung nutzten viele Teilnehmende die Gelegenheit zum persönlichen Austausch und zur Anbahnung neuer Kooperationen.
Der Stuttgarter Immobilientag ist eine gemeinsame Initiative der IHK Region Stuttgart, RealFM e.V. und des IWS Immobilienwirtschaft Stuttgart e.V. Die Branchenveranstaltung steht für praxisnahe Debatten, interdisziplinäre Perspektiven und den Anspruch, die Transformation der Immobilienwirtschaft in der Region Stuttgart aktiv mitzugestalten.
Bildquellen: IWS Stuttgart